Italienische Kaffeestunde



Vor vielen Jahren hatte ich das Glück, während eines italienischen Frühlings, nur wenige hundert Meter von der Piazza San Pietro ein Zimmer zu bewohnen.

Ich meine, es war in der Via Properzio. Und so zwischen zehn und zwölf Uhr wurden in der kleinen Trattoria ganz in der Nähe, meist bei einem ausgiebigen Buffet della Colazione, Pläne geschmiedet und der weitere Tagesablauf besprochen.

Wir saßen dabei im wärmenden Sonnenlicht, schon beinahe auf dem Bürgersteig, so dass die Passanten um uns herumlaufen mussten und der südländische Straßenverkehr ab und an eine erhobene Stimme verlangte oder auch mal eine Gesprächspause nötig war.

Es war ein prickelndes, sprudelndes Leben um uns herum und ich denke sehr gern daran zurück.

Und wenn ich, so wie jetzt in der Frühlingszeit, die Erinnerung daran zurückrufen möchte, dann gehe ich gern in ein kleines Cafe am Friedensplatz.

Dort, nahe am Bürgersteig sitzend, sehe ich zwar nicht auf den Petersdom, kann aber eventuell übers Wasser hinweg dem Bürgermeister in die Fenster schauen und habe einen angenehmen Blick auf den Julius-Mosen-Platz.

Viele unterschiedliche Menschen passieren diesen Ort auf ihrem Weg in die Einkaufsstraßen der Innenstadt, und der lebhafte Straßenverkehr erinnert mich besonders intensiv an die spannenden Vormittage in Rom.

Und wenn dann eventuell ein Alfa-Romeo, womöglich noch als Cabrioversion, hier vorbeifährt oder vielleicht auch nur eine surrende Vespa vor der Ampel steht, ist meine kleine italienische Pause perfekt.

 

Ich bezahle mit einem großzügigen Trinkgeld und spaziere anschließend, meist gutgelaunt, zu meinem wartenden Schreibtisch zurück.

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